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Vierjähriger Großeinsatz am Nord-Ostsee-Kanal

Kiel

Seit 1895 verbindet der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) die Elbmündung mit der Kieler Förde. Bezogen auf die Anzahl der Schiffe gilt er als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Derzeit wird die Mindestsohlbreite der Oststrecke des Kanals über rund vier Kilometer um 26 m erweitert – für den Depenbrock Tiefbau der bisher größte Auftrag der Firmengeschichte.

Besondere Merkmale
+ 1,5 Mio. m3 Abtrag von Trockenboden und Wiedereinbau bzw. Lagerung
+ 49 Einleitungsstellen inkl. ca. 18 Einleitungsbauwerke
+ Errichtung einer temporären Anlegestelle mit zwei Liegeplätzen
+ 300.000 m2 Begrünung und Bepflanzung
+ Umfassender Einsatz von Spezialgerät

Der Kanal bietet der internationalen Seeschifffahrt handfeste Vorteile: Statt auf einer Route um die Nordspitze Dänemarks erreicht man die Ostsee auf einer Distanz von nur ca. 98 km zwischen Brunsbüttel und Kiel.

Ziel des aktuellen Projekts ist es, den Begegnungsverkehr für Schiffe auf der Oststrecke des Kanals zu optimieren. Dazu wird die Mindestsohlbreite im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft über 4,2 km von derzeit 44 m auf 70 m erweitert. Die Baustelle befindet sich auf der Nordseite des NOK zwischen den Ortschaften Großkönigförde und Schinkel/Landwehr.

Für das neue Ausbauprofil werden ca. 1,5 Mio. m3 Boden oberhalb des Wasserspiegels ausgehoben und in Bodenlagerflächen im Umkreis eingebaut. Ferner entsteht entlang der A 210 ein 800 m langer Wall mit einer Höhe von ca. 18 m und einer Breite von ca. 60 m. Der Abtrag unter Wasser erfolgt durch den Partner der Arbeitsgemeinschaft. Dieser Boden wird an einer definierten Verbringungsstelle in der Ostsee abgelagert. Im Zuge der Wasserstraßenverbreiterung wird die gesamte landseitige Infrastruktur – bestehend aus Wegebau, Regenwasser- und Dränierungskanälen sowie Verkabelung für die Signal- und Informationstechnik – neu hergestellt. Für den Umschlag der Böden und Schüttgüter wurde eine temporäre Anlegestelle mit zwei Liegeplätzen in Spundwandbauweise einschließlich rückwärtiger Verankerung errichtet, um ca. 850.000 m3 Aushubböden mit zwei Ladebaggern je 100 t Eigengewicht und Schuten auf die Südseite des Kanals transportieren, umschlagen und einbauen zu können.

Der größte Auftrag der Firmengeschichte bedeutet für den Tiefbau notwendigerweise auch den Großeinsatz leistungsfähiger Maschinen und Geräte. Gerade auf dieser Baustelle zahlt es sich aus, dass Depenbrock seit Jahrzehnten Jahr für Jahr hohe Summen in hochwertige Technik investiert. Über das bestehende, bestens ausgestattete technische Equipment hinaus wurde eigens für den Ausbau des NOK zusätzliches Spezialgerät angeschafft.

Für den zügigen Baufortschritt auf der Großbaustelle ist ein schlagkräftiger Maschinenpark aus Kettenbaggern, Raupen und Radladern unterschiedlicher Spezifikationen einschließlich Langarmbagger im Einsatz. Fast alle Bagger verfügen über GPS-Systeme mit 2D- und 3D-Steuerung. Mit dieser Technik ist es beispielsweise möglich, Böschungskanten und -flächen direkt während des Bodenabtrags anzulegen und zu profilieren. Beim Bodeneinbau werden die Flächenprofilierungen ebenfalls nach einem digitalen Geländemodell (DGM) hergestellt. Ergebnis ist ein hohes Maß an Effizienz und Präzision in der Bauausführung.

Gestartet ist das Großprojekt mit einem Gesamtvolumen von 118 Mio. Euro im Januar 2020 und soll nach Plan Ende 2023 abgeschlossen sein.

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