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Nord-Ostsee-Kanal: Komplexer Erdbau für die Seeschifffahrt

Kiel

Seit Januar 2020 läuft der Großeinsatz des Depenbrock Tiefbaus zur Erweiterung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) auf Hochtouren. Mit hohem Personal- und Spezialmaschineneinsatz sind inzwischen wichtige Teilprojekte termingerecht abgeschlossen. Eine zentrale Aufgabe bestand darin, den abgetragenen Boden im Rahmen eines aufwendigen Erdbaus auf dafür vorgesehene Ablagerungsflächen wieder einzubauen.

Besondere Merkmale

– ca. 1,3 Mio. m3 Abtrag von Trockenboden, davon Wiedereinbau von ca. 690.000 m3
– Errichtung von ca. 3.200 m Entwässerungskanälen (DN 160, 300, 400, 600 PP und DN 400 StB)
– Erstellung von 49 (Schinkel und Ziegelgrube) Schachtbauwerken DN 1.000 und 1.200 sowie Rigolen DN 300 PE-HD LP
– Aufwendiger Erdbau gemäß Vorgaben der bodenkundlichen Baubegleitung

Um den Begegnungsverkehr für Schiffe auf der Oststrecke des Kanals zu optimieren, wird die Mindestsohlbreite im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) über 4,2 km von derzeit 44 m auf 70 m erweitert. Drei im Folgenden aufgeführte Teilprojekte zeigen, welch gigantische Massen auf der Großbaustelle bewegt werden.

Für das neue Ausbauprofil werden insgesamt ca. 1,5 Mio. m3 Trockenboden ausgehoben und in Bodenlagerflächen im Umkreis wieder eingebaut. Der Abtrag unter Wasser erfolgt durch den ARGE-Partner. Rund 1,3 Mio. m3 Boden wurden in den vergangenen zwei Jahren bereits vom Depenbrock Tiefbau abgetragen und davon rund 690.000 m3 unter Beachtung entsprechender DIN-Vorschriften sowie besonderer Bodenschutzmaßnahmen unter anderem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen nachhaltig wieder eingebracht.

Teilprojekt 1

Wall A210 Flemhude:
Errichtet aus 130.000 m3 Trockenbodenabtrag

Im Zuge dieser Maßnahmen ist auf der Südseite des NOK in einjähriger Bauzeit ein ca. 520 m langes, 52 m breites und 11 m hohes Dammbauwerk nördlich der Bundesautobahn A210 entstanden.

Aufgrund der durch die Bodenaufschüttung zu erwartenden Belastung des Baugrunds bzw. der angrenzenden Bauwerke – Dammschüttung der Autobahn – war die Installation einer umfangreichen Setzungsüberwachung erforderlich, bevor der Bodenauftrag beginnen konnte.

Die Herstellung des Walls A210 Flemhude erfolgte aus insgesamt ca. 130.000 m3 Trockenbodenabtrag lagenweise in mehreren vordefinierten Schüttstufen. Der Boden wurde im Rahmen des Streckenausbaus auf der Nordseite des NOK gewonnen, auf Schuten umgeschlagen, per Trecker-Dumper zur Einbaustelle transportiert und dort zum Teil mit Bodenverbesserungsmaßnahmen eingebaut.

Teilprojekt 2

Schinkel/Kippland: 200.000 m3 Trockenboden eingebaut

Auf der Nordseite des NOK standen für die Verbringung des Trockenbodenabtrags zwei bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen – Schinkel/Kippland mit ca. 10 ha Einbaufläche und die Ziegelgrube mit ca. 17 ha Einbaufläche – zur Verfügung. Besondere Anforderungen werden an den Einbau der oberen zwei Meter gestellt. Hier durfte nur mit reduzierter Bodenpressung und bei geringer Bodenfeuchte gearbeitet werden.

Insgesamt wurden aus der Kanalverbreiterung ca. 200.000 m3 Trockenbodenabtrag in die Ablagerungsfläche Schinkel/Kippland eingebaut. Ferner mussten ca. 40.000 m3 Oberboden gelöst, gelagert und wieder angedeckt werden.

Teilprojekt 3

Ziegelgrube: 490.000 m3 Trockenboden wieder eingebracht

In die Ablagerungsfläche Ziegelgrube wurden insgesamt ca. 490.000 m3 Trockenbodenabtrag aus der Kanalverbreiterung eingebaut. Zudem mussten ca. 40.000 m3 Oberboden gelöst, gelagert und unter Zufuhr aus anderen Flächen – ca. 30.000 m3 – wieder angedeckt werden.

Die Arbeiten an der Ablagerungsfläche Ziegelgrube starteten im Frühjahr 2020 und konnten im Herbst 2022 erfolgreich beendet werden. Auch hier fanden die Arbeiten stets unter dem kritischen Auge des Flächeneigentümers, der örtlichen Bauüberwachung und der bodenkundlichen Baubegleitung statt.

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